Freitag, 18. August 2006

(Kein Titel)

Ich meine es geht darum, etwas zu erreichen, ein Ziel, eine Vorstellung, ein Bild das man im besten aller Fälle nur vage vor Augen hat. Nicht wirklich erwähnenswert ist hier wohl, dass es sich nicht um Abschlüsse, Geld oder etwaiges Fassbares handelt, ganz einfach darum, da alles Greifbare ebenso schnell verloren geht, wie man es ergreifen könnte. Jederzeit.
Es mag sein das es im Allgemeinen genau darum geht, das Leben als ständiges Abenteuer, als Auf- und Ab, als konstantes Wechselspiel, als stetig schwankendes Produkt seines eigenen Unvermögens zu sehen, ohne diese wirklich als Unfähigkeit zu erkennen.
Jedoch soll es darum gar nicht unbedingt gehen. Es soll darum gehen, Formen zu verlassen. Darum, nicht der Kuchen zu werden, für dessen Vorlage wir und sie eingefettet worden ist. Aus diesem selbstverständlichen Fett heraus zu kriechen, den Menschen zu verlassen, sich auf die Suche zu machen, sich selber Mut zu machen, um sich einen Weg ertrampeln zu können, ungesehen zu sterben, um nicht von der einfältigen Aufmerksamkeit der Anderen abhängig zu sein. Welche Oberfläche, welcher Ausgangspunkt sich hierfür am besten eignet, weiß ich nicht, werde ich vielleicht, wahrscheinlich, eventuell niemals erfahren.

Aus einem Gemisch aus Siddhartha und Zarathustra, spielte ich mit dem Gedanken in meine Einsamkeit zu fliehen. Der Stille und Verlassenheit wie einem Flusse zu lauschen, um auf eine Erkenntnis zu warten, welche in irgendeiner staubigen Ecke meines Bewusstseins auf mein wirkliches Bewusstsein warten könnte. Auf etwas Grosses. Nicht erwähnenswert, dass es unsagbar schwer, und ich viel zu feige dazu bin. Who cares?

Ich trank aus einem Gemisch aus Mersault und Monsieur Bernard Rieux, und nahm mir vor der schweren Bürde der Zeit eine kleinere Bedeutung beizumessen. Sie zu vergessen zu suchen. Ich dachte an eine bestimmte Stunde meines Lebens, die riesigste, seligste Stunde meines Lebens, verbracht auf einem Sofa meines Zimmers, dann dachte ich an die letzten zwei Monate. Diese erinnerungswürdige Stunde erschien so viel wichtiger, aussagender und größer, das ich dazu gezwungen war, der stetig vergehenden Zeit weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Gelegentlich schaffe ich es sogar bereits die Zeit komplett zu vergessen. „The same deep water as you“. Ich schätze dass ich mich in der Hinsicht auf den Weg gemacht habe, allerdings noch nicht sehr weit gekommen bin.

Ein Gemisch aus Goldmund, dem Studenten Anselmus und dem Herrn Camenzind, führte mich auf den Weg des alles Verzehrenden. Simple Fixierung auf Emotionales. Auch das geht eine Zeit lang völlig in Ordnung, nein, sogar sehr gut, nur liegt es glaube ich in der Natur der Sache, dass dieser Fixpunkt nicht lange derselbe bleiben kann. So schwankt, humpelt, stolpert man also zwischen diesen drei Ansichten hin und her, ohne wirklich ehrlich zu sich zu sein. Denn völlig ehrlich wäre es glaube ich nur, sich auf eine dieser Ansichten zu beschränken, bei ihr zu bleiben, doch ist dieser Vorgang exakt der am Anfang beschriebene:

„Es mag sein das es im Allgemeinen genau darum geht, das Leben als ständiges Abenteuer, als Auf- und Ab, als konstantes Wechselspiel, als stetig schwankendes Produkt seines eigenen Unvermögens zu sehen, ohne diese wirklich als Unfähigkeit zu erkennen.“

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