Elliott Smith
In den letzten Tagen habe ich wieder angefangen Elliott Smith zu hören. Viel. Er ist zweifellos ein wahrhaft großes Genie gewesen und seine Stimme, seine Worte und seine - stets von ihm selbst eingespielte - Instrumentierung bewegen mich sehr. Hört man ihn "everything means nothing to me" singen, nur als Beispiel, ist die Verbindung zwischen Text und Wirklichkeit so glaubwürdig wie nur bei enorm wenig Musikern.
Vor knapp achtzehn Monaten schickte mir die gute Streff einen Text, geschrieben von Thees Uhlmann, den ich an dieser Stelle einfügen möchte. Zusammen mit dem Link eines 50-minütigen Live-Videos.
"Der Schmerz der Lebens
Vor einem Jahr starb der Songwriter Elliott Smith. Eine Würdigung von Thees Uhlmann.
Es wird kolportiert, dass die erste öffentliche Reaktion der Mutter von Kurt Cobain auf seinen Suizid folgende war: „Jetzt ist er auch Mitglied in diesem dummen, dummen Club!“ Elliott Smith ist seit einem Jahr auch Mitglied in diesem Club. Ein Suizid lässt die Menschen, natürlich vor allem die Nahestehenden, mir vielen Fragen zurück. Es bleibt ein „Was hätte man tun können?“ für den Rest des Lebens. Genau diese furchtbare Wirkung auf das Leben anderes lässt Suizid in einem so egoistischen Licht erscheinen.
FROM A BASEMENT ON THE HILL wird das Letzte sein, was wir von Elliott Smith hören werden. Oh Elliott, oh Elliott, könntest du nur weiter für uns singen! Wir sollten einen Club gründen. Einen Club, der sich offiziell darum kümmert, das Jahr 2003 zu verfluchen. Satzungspunkt eins wäre: „Du sollst das Wesen und Sein des Hundes ehren, denn es ist ein edles, gutes und humorvolles.“ Punkt zwei: „Wir verpflichten uns der Anerkennung und Preisung des künstlerischen Werks von Elliott Smith.“ Punkt drei: „2003 war eines der schlechtesten Jahre seit 1974!“ Einmal in meinem Leben bewies ich seherische Fähigkeiten. Als ich im Oktober 2003 die Möglichkeit bekam, den ME-Fragebogen auszufüllen, beantwortete ich die Fragen „Welches Tier möchtest du gerne sein?“ mit „mein Hund“ und „Wen würdest du gerne kennen?“ mit „Elliott Smith“. Beide starben innerhalb von wenigen Tagen.
Das Große an Elliott Smith war, dass er es schaffte, Worte mehr als Worte sein zu lassen. Wenn er singt wie auf dem ersten Stück auf seiner neuen Platte, „Coast To Coast“, sind das mehr als diese Worte. Man spürt die USA. Das Leben dort, die Hybridität der USA! Was Smiths Werk zu einem Vermächtnis werden lässt, ist, wie sich der Multiinstrumentalist immer weiter traute, seiner Musik ein orchestrales Äußeres zu geben. Waren seine Songs anfangs noch Dialoge zwischen ihm und seiner Gitarre, sind seine letzten Platten FIGURE 8 und FROM A BASEMENT ON THE HILL Meisterwerke, auf der jedes Instrument den für ihn vorgesehenen Ton findet.
Es gibt im Internet unter [Anm.d.Bloggers: Es gab unter dieser Adresse einst...] http://play.rnb.com/?livecon/kcrwcp/demand/mb/mb970506Elliott_Smith.ra ein so unglaublich trauriges, ehrliches, nacktes Interview mit ihm aus seinen frühen Tagen. Smith war kaum imstande, die Fragen des Interviewers nach seiner Herkunft und seinem befinden zu beantworten. Er bricht seine Antworten immer wieder ab und bittest den ungewöhnlich sensiblen Interviewer mehrmals, das Thema zu wechseln. Man kann Smiths Schmerz, seine Unfähigkeit das Leben zu meistern, erahnen. Seine Bestimmung war es, all den Schmerz seiner Genese, die ihn zu einem der besten, talentiertesten Songwriter seiner Genration machte, in seine Songs zu legen. Es ist geradezu zynisch, die Musik von Elliott Smith zu hören und nicht „gottverdammte Drogen“ zu denken, Wie ein roter Faden zieht sich das Leben mit und gegen die Droge durch seine Lieder. Sei es Alkohol oder irgendein anderer Dreck, der wohl gegen Ende seines Lebens immer bestimmender wurde. Manchmal scheint das Leben kaum anders zu ertragen sein.
Eine seltsame Geschichte rankt sich um den Tag, an dem Smith seinem Leben einEnde setzte. Weakerthans-Schalgzeuger Jason Tait ließ sich an diesem Abend tätowieren - ein Herz, das von einem Dolch durchstoßen wird, als Elliott Smith eben jenes tat. Viele Menschen kennen solche Geschichten. Und wir wissen, John K. Samson, der Sänger der Weakerthans, wird sich nicht umbringen. Wir brauchen diese Leute, die sich trauen, zu bleiben. Die von Leiden und Heilung singen. Von Menschen, die es schaffen. So gerne hätte ich gesehen, wie Smith an einem Piano die Akkorde von „King’s Crossing“ in die Tasten fließe lässt. Und singt: „Give me one good reason not to do it.“ Es bricht einem das Herz. Elliott Smith ist tot, und es gibt nichts, was das ändern könnte. Ich schrieb schon einmal und ich schreibe es wieder: „Let the toast to absent members push through the ceiling before we say goodnight!“ Elliott Smith starb am 21. Oktober 2003. Er wurde 34 jahre alt. Mach’s gut, Freund! Das hat Rocco Clein auch immer geschrieben.
Verzweifelte Offenheit
Elliot Smith
From A Basement On The Hill
(Donino/Rough Trade)
Gone but not forgotten: das musikalische Vermächtnis eines der größten Singer/Songwriter seiner Generation.
Eine der wirklich guten Sachen an der Arbeit des Musikjournalisten ist es, Tonträger zu bekommen, bevor sie ihren Weg zum Endverbraucher finden. So ging ich bereits Anfang September durch eine Berliner Altbauwohnung mit einer der wohl 20 besten Erfindungen der Neuzeit: dem Funkkopfhörer. Ich hörte FROM A BASEMENT ON THE HILL und schaute auf den Fernseher. Das letzte Album von Elliott Smith im Kopfhörer und Privatfernsehen auf den Augen. Weiter voneinander entfernt kann westliche Kultur kaum sein.
Man möchte nichts mehr lesen über die Tragik des viel zu frühen Ablebens von Elliott Smith. Seine Musik und seine Texte erzählen genug vom Leben und Leiden des Mannes, der mit der Oscar-Nominierung für die Musik zu „Good Will Hunting“ plötzlich zu Weltruhm kam. Während diese Zeilen geschrieben werden, läuft im Hintergrund „Miss Undercover“ mit Sandra Bullock im Fernsehen. In der letzten Szene vor dem Showdown werden die fünf Aspirantinnen auf den Titel „Miss America“ vorgestellt. Miss California sagt, sie glaube „an die heilende Kraft der Musik.“ Das mag richtig sein, aber gilt das auch für den, der die Musik schreibt, komponiert und erlebt? Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: John K. Samson fasst jenen Phänomen auf dem letzten Album der Weakerthans folgendermaßen zusammen: „And listen, about those bitter songs you sing; they’re not helping anything, they won’t make you strong.“ Wenn diese Worte nicht für Elliott Smith gelten, für wen dann?
Es scheint fast so, als hätte Elliott Smith FROM A BASEMENT ON THE HILL ganz bewusst als letztes Kapitel seines Lebens angelegt. Durch alle Lieder seines letzten Album zieht sich sein Schmerz, seine Sucht, sein Zynismus ob der eigenen Lage und seine (unerfüllbare) Liebe. Und das in einer verzweifelt exhibitionistischen Offenheit. Die Texte schreien nach einer allumfassenden Ruhe. “Veins full of disappearing ink. Vomitting in the kitchen sink. Disconnecting fromthe missing link. This is not my life. It’s just a fonf farewell to a friend”, singt Smith in “A Fond Farewell”. Und im zentralen Stück “King’s Crossing”, das wirklich nur, nur, nur von Heroin handelt, heißt es: „I can’t prepare for death any more than I already have.“ Man hasst es zu lesen, wie sich hier Text und Realität die Hand reichen. Was sich auf dem Vorgängeralbum FIGURE 8 musikalisch bereits angedeutet hat, wird in FROM A BASEMENT ON THE HILL fortgeführt. Ein Künstler erobert sich die ganz großen Studio-Produktionsbedingungen. Ausufernde, opulente Instrumentierung, die sich wahlweise nach den siebziger Jahren oder zeitlos anhört. Vielleicht hatte Elliott Smith wirklich keine Lust mehr zu leben. Das Traurige daran ist, dass in jedem Song zu hören ist, dass er musikalisch ganz und gar nicht am Ende war. Elliott Smith hat mit FROM A BASEMENT ON THE HILL sein Schaffen noch weiter geöffnet. Er hätte sich nach diesem Album alles erlauben können - gerade auch, weil er sich von seinem frühen Werk, das wir alle so lieben, nicht verabschiedet hat. Man hört in „Memory Lane“ in lieb gewonnener Art und Weise seine Fingernägel an den Gitarrensaiten kratzen und beim Eröffnungsstück „Coast to Coast“ geschätzte 17 Instrumente. FROM A BASEMENT ON THE HILL ist ein Klassiker, ein Klassiker von einem Menschen, der nicht mehr lebt.
Vor ein paar Jahren, als das Geschäft mit dem Internet noch boomte und ich bei einer schwedischen Providerfirma für viel Geld wenig arbeitete, schrieb ich meine allererste Plattenkritik - über Elliott Smiths FIGURE 8. und jetzt schreibe ich meine letzte Kritik über FROM A BASEMENT ON THE HILL. Warum soll man auch noch weiter über Musik schreiben, wenn Elliott Smith tot ist?
*****THEES UHLMANN"
Video
"Wie gut die Zeit mit dir verrinnt... die uns bleibt... bis wir gehen... lass mich vor dir sterben..."
Vor knapp achtzehn Monaten schickte mir die gute Streff einen Text, geschrieben von Thees Uhlmann, den ich an dieser Stelle einfügen möchte. Zusammen mit dem Link eines 50-minütigen Live-Videos.
"Der Schmerz der Lebens
Vor einem Jahr starb der Songwriter Elliott Smith. Eine Würdigung von Thees Uhlmann.
Es wird kolportiert, dass die erste öffentliche Reaktion der Mutter von Kurt Cobain auf seinen Suizid folgende war: „Jetzt ist er auch Mitglied in diesem dummen, dummen Club!“ Elliott Smith ist seit einem Jahr auch Mitglied in diesem Club. Ein Suizid lässt die Menschen, natürlich vor allem die Nahestehenden, mir vielen Fragen zurück. Es bleibt ein „Was hätte man tun können?“ für den Rest des Lebens. Genau diese furchtbare Wirkung auf das Leben anderes lässt Suizid in einem so egoistischen Licht erscheinen.
FROM A BASEMENT ON THE HILL wird das Letzte sein, was wir von Elliott Smith hören werden. Oh Elliott, oh Elliott, könntest du nur weiter für uns singen! Wir sollten einen Club gründen. Einen Club, der sich offiziell darum kümmert, das Jahr 2003 zu verfluchen. Satzungspunkt eins wäre: „Du sollst das Wesen und Sein des Hundes ehren, denn es ist ein edles, gutes und humorvolles.“ Punkt zwei: „Wir verpflichten uns der Anerkennung und Preisung des künstlerischen Werks von Elliott Smith.“ Punkt drei: „2003 war eines der schlechtesten Jahre seit 1974!“ Einmal in meinem Leben bewies ich seherische Fähigkeiten. Als ich im Oktober 2003 die Möglichkeit bekam, den ME-Fragebogen auszufüllen, beantwortete ich die Fragen „Welches Tier möchtest du gerne sein?“ mit „mein Hund“ und „Wen würdest du gerne kennen?“ mit „Elliott Smith“. Beide starben innerhalb von wenigen Tagen.
Das Große an Elliott Smith war, dass er es schaffte, Worte mehr als Worte sein zu lassen. Wenn er singt wie auf dem ersten Stück auf seiner neuen Platte, „Coast To Coast“, sind das mehr als diese Worte. Man spürt die USA. Das Leben dort, die Hybridität der USA! Was Smiths Werk zu einem Vermächtnis werden lässt, ist, wie sich der Multiinstrumentalist immer weiter traute, seiner Musik ein orchestrales Äußeres zu geben. Waren seine Songs anfangs noch Dialoge zwischen ihm und seiner Gitarre, sind seine letzten Platten FIGURE 8 und FROM A BASEMENT ON THE HILL Meisterwerke, auf der jedes Instrument den für ihn vorgesehenen Ton findet.
Es gibt im Internet unter [Anm.d.Bloggers: Es gab unter dieser Adresse einst...] http://play.rnb.com/?livecon/kcrwcp/demand/mb/mb970506Elliott_Smith.ra ein so unglaublich trauriges, ehrliches, nacktes Interview mit ihm aus seinen frühen Tagen. Smith war kaum imstande, die Fragen des Interviewers nach seiner Herkunft und seinem befinden zu beantworten. Er bricht seine Antworten immer wieder ab und bittest den ungewöhnlich sensiblen Interviewer mehrmals, das Thema zu wechseln. Man kann Smiths Schmerz, seine Unfähigkeit das Leben zu meistern, erahnen. Seine Bestimmung war es, all den Schmerz seiner Genese, die ihn zu einem der besten, talentiertesten Songwriter seiner Genration machte, in seine Songs zu legen. Es ist geradezu zynisch, die Musik von Elliott Smith zu hören und nicht „gottverdammte Drogen“ zu denken, Wie ein roter Faden zieht sich das Leben mit und gegen die Droge durch seine Lieder. Sei es Alkohol oder irgendein anderer Dreck, der wohl gegen Ende seines Lebens immer bestimmender wurde. Manchmal scheint das Leben kaum anders zu ertragen sein.
Eine seltsame Geschichte rankt sich um den Tag, an dem Smith seinem Leben einEnde setzte. Weakerthans-Schalgzeuger Jason Tait ließ sich an diesem Abend tätowieren - ein Herz, das von einem Dolch durchstoßen wird, als Elliott Smith eben jenes tat. Viele Menschen kennen solche Geschichten. Und wir wissen, John K. Samson, der Sänger der Weakerthans, wird sich nicht umbringen. Wir brauchen diese Leute, die sich trauen, zu bleiben. Die von Leiden und Heilung singen. Von Menschen, die es schaffen. So gerne hätte ich gesehen, wie Smith an einem Piano die Akkorde von „King’s Crossing“ in die Tasten fließe lässt. Und singt: „Give me one good reason not to do it.“ Es bricht einem das Herz. Elliott Smith ist tot, und es gibt nichts, was das ändern könnte. Ich schrieb schon einmal und ich schreibe es wieder: „Let the toast to absent members push through the ceiling before we say goodnight!“ Elliott Smith starb am 21. Oktober 2003. Er wurde 34 jahre alt. Mach’s gut, Freund! Das hat Rocco Clein auch immer geschrieben.
Verzweifelte Offenheit
Elliot Smith
From A Basement On The Hill
(Donino/Rough Trade)
Gone but not forgotten: das musikalische Vermächtnis eines der größten Singer/Songwriter seiner Generation.
Eine der wirklich guten Sachen an der Arbeit des Musikjournalisten ist es, Tonträger zu bekommen, bevor sie ihren Weg zum Endverbraucher finden. So ging ich bereits Anfang September durch eine Berliner Altbauwohnung mit einer der wohl 20 besten Erfindungen der Neuzeit: dem Funkkopfhörer. Ich hörte FROM A BASEMENT ON THE HILL und schaute auf den Fernseher. Das letzte Album von Elliott Smith im Kopfhörer und Privatfernsehen auf den Augen. Weiter voneinander entfernt kann westliche Kultur kaum sein.
Man möchte nichts mehr lesen über die Tragik des viel zu frühen Ablebens von Elliott Smith. Seine Musik und seine Texte erzählen genug vom Leben und Leiden des Mannes, der mit der Oscar-Nominierung für die Musik zu „Good Will Hunting“ plötzlich zu Weltruhm kam. Während diese Zeilen geschrieben werden, läuft im Hintergrund „Miss Undercover“ mit Sandra Bullock im Fernsehen. In der letzten Szene vor dem Showdown werden die fünf Aspirantinnen auf den Titel „Miss America“ vorgestellt. Miss California sagt, sie glaube „an die heilende Kraft der Musik.“ Das mag richtig sein, aber gilt das auch für den, der die Musik schreibt, komponiert und erlebt? Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: John K. Samson fasst jenen Phänomen auf dem letzten Album der Weakerthans folgendermaßen zusammen: „And listen, about those bitter songs you sing; they’re not helping anything, they won’t make you strong.“ Wenn diese Worte nicht für Elliott Smith gelten, für wen dann?
Es scheint fast so, als hätte Elliott Smith FROM A BASEMENT ON THE HILL ganz bewusst als letztes Kapitel seines Lebens angelegt. Durch alle Lieder seines letzten Album zieht sich sein Schmerz, seine Sucht, sein Zynismus ob der eigenen Lage und seine (unerfüllbare) Liebe. Und das in einer verzweifelt exhibitionistischen Offenheit. Die Texte schreien nach einer allumfassenden Ruhe. “Veins full of disappearing ink. Vomitting in the kitchen sink. Disconnecting fromthe missing link. This is not my life. It’s just a fonf farewell to a friend”, singt Smith in “A Fond Farewell”. Und im zentralen Stück “King’s Crossing”, das wirklich nur, nur, nur von Heroin handelt, heißt es: „I can’t prepare for death any more than I already have.“ Man hasst es zu lesen, wie sich hier Text und Realität die Hand reichen. Was sich auf dem Vorgängeralbum FIGURE 8 musikalisch bereits angedeutet hat, wird in FROM A BASEMENT ON THE HILL fortgeführt. Ein Künstler erobert sich die ganz großen Studio-Produktionsbedingungen. Ausufernde, opulente Instrumentierung, die sich wahlweise nach den siebziger Jahren oder zeitlos anhört. Vielleicht hatte Elliott Smith wirklich keine Lust mehr zu leben. Das Traurige daran ist, dass in jedem Song zu hören ist, dass er musikalisch ganz und gar nicht am Ende war. Elliott Smith hat mit FROM A BASEMENT ON THE HILL sein Schaffen noch weiter geöffnet. Er hätte sich nach diesem Album alles erlauben können - gerade auch, weil er sich von seinem frühen Werk, das wir alle so lieben, nicht verabschiedet hat. Man hört in „Memory Lane“ in lieb gewonnener Art und Weise seine Fingernägel an den Gitarrensaiten kratzen und beim Eröffnungsstück „Coast to Coast“ geschätzte 17 Instrumente. FROM A BASEMENT ON THE HILL ist ein Klassiker, ein Klassiker von einem Menschen, der nicht mehr lebt.
Vor ein paar Jahren, als das Geschäft mit dem Internet noch boomte und ich bei einer schwedischen Providerfirma für viel Geld wenig arbeitete, schrieb ich meine allererste Plattenkritik - über Elliott Smiths FIGURE 8. und jetzt schreibe ich meine letzte Kritik über FROM A BASEMENT ON THE HILL. Warum soll man auch noch weiter über Musik schreiben, wenn Elliott Smith tot ist?
*****THEES UHLMANN"
Video
"Wie gut die Zeit mit dir verrinnt... die uns bleibt... bis wir gehen... lass mich vor dir sterben..."
Fountain - 12. Okt, 15:14