Kriegstdienstverweigerungsschreiben
Hiermit stelle ich den Antrag auf Verweigerung meines Wehrdienstes, da mir dieser aus mehreren Gründen falsch, für mich persönlich nutzlos und unmöglich zu verrichten erscheint.
Mein erstes und gleichzeitig gewichtigstes Argument, den Kriegsdienst zu verweigern, besteht in der Tatsache, dass ich keinen persönlichen Sinn darin sehe, in der Lage zu sein Deutschland zu verteidigen, bzw. im Allgemeinen eine Waffe zusammenzusetzen und mit dieser schießen zu können. Für sinnvoller, aus Gründen der Notwendigkeit, halte ich es, mich in der Altenpflege zu verpflichten, da der Pflege alter, hilfebedürftiger Menschen ein sehr viel höherer Wert beigemessen werden muss. Ohne die Hilfe Zivildienstleistender und FSJ’ler wäre die Betreuung seniler, in die Jahre gekommener Menschen, in der Art wie sie in der Bundesrepublik Deutschland betrieben wird, nicht mehr denkbar. Da meiner Meinung nach mehr Dringlichkeit besteht in einem Altersheim auszuhelfen, bekäme ich ein schlechtes Gewissen, müsste ich den Kriegsdienst verrichten.
Ein weiteres Argument ist, dass ich als Zeuge Jehovas aufgewachsen bin, demnach von frühester Kindheit an gelernt habe, Krieg zu verurteilen, dem Dienst an der Waffe kritisch gegenüber zu stehen und Nächstenliebe zu praktizieren. Selbst wenn ich heutzutage kein religiöser Mensch bin, so haben sich diese Gedanken doch tief in meine Persönlichkeit eingebrannt und der Gedanke auf andere Menschen zu schießen, sie im Notfall sogar erschießen zu müssen, erscheint mir schrecklich. Ich würde mich ebenfalls als Pazifisten bezeichnen, da ich – und ich rede hierbei aus persönlicher Erfahrung – mich nicht einmal gewalttätig verteidigte, griffe mich ein Mensch an. Ich würde die Flucht ergreifen, aber niemals selber handgreiflich werden, demnach erst recht keine Waffe auf einen anderen Menschen richten.
Des Weiteren verstehe ich mich nicht als deutscher, mich verbindet nichts außerordentlich mit diesem Land, nur da ich hier geboren wurde und dadurch selbstverständlich die deutsche Sprache spreche. Ich wohne zwar in diesem Land, könnte aber ebenso in jedem anderen leben. Warum sollte ich also mein „Mutterland“ verteidigen können. Insbesondere in Anbetracht von Organisationen wie der EU, der UNO oder der NATO?
Alles in allem sehe ich mich in keinem Fall in der Lage den Wehrdienst zu leisten.
Fountain,
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(Unterschrift)
Nachtrag: Was ich mich noch immer frage ist, wozu der Bund einen tabellarischen Lebenslauf meiner Person benötigt? Vielleicht Neugierde, wäre ja nur allzu menschlich.
Mein erstes und gleichzeitig gewichtigstes Argument, den Kriegsdienst zu verweigern, besteht in der Tatsache, dass ich keinen persönlichen Sinn darin sehe, in der Lage zu sein Deutschland zu verteidigen, bzw. im Allgemeinen eine Waffe zusammenzusetzen und mit dieser schießen zu können. Für sinnvoller, aus Gründen der Notwendigkeit, halte ich es, mich in der Altenpflege zu verpflichten, da der Pflege alter, hilfebedürftiger Menschen ein sehr viel höherer Wert beigemessen werden muss. Ohne die Hilfe Zivildienstleistender und FSJ’ler wäre die Betreuung seniler, in die Jahre gekommener Menschen, in der Art wie sie in der Bundesrepublik Deutschland betrieben wird, nicht mehr denkbar. Da meiner Meinung nach mehr Dringlichkeit besteht in einem Altersheim auszuhelfen, bekäme ich ein schlechtes Gewissen, müsste ich den Kriegsdienst verrichten.
Ein weiteres Argument ist, dass ich als Zeuge Jehovas aufgewachsen bin, demnach von frühester Kindheit an gelernt habe, Krieg zu verurteilen, dem Dienst an der Waffe kritisch gegenüber zu stehen und Nächstenliebe zu praktizieren. Selbst wenn ich heutzutage kein religiöser Mensch bin, so haben sich diese Gedanken doch tief in meine Persönlichkeit eingebrannt und der Gedanke auf andere Menschen zu schießen, sie im Notfall sogar erschießen zu müssen, erscheint mir schrecklich. Ich würde mich ebenfalls als Pazifisten bezeichnen, da ich – und ich rede hierbei aus persönlicher Erfahrung – mich nicht einmal gewalttätig verteidigte, griffe mich ein Mensch an. Ich würde die Flucht ergreifen, aber niemals selber handgreiflich werden, demnach erst recht keine Waffe auf einen anderen Menschen richten.
Des Weiteren verstehe ich mich nicht als deutscher, mich verbindet nichts außerordentlich mit diesem Land, nur da ich hier geboren wurde und dadurch selbstverständlich die deutsche Sprache spreche. Ich wohne zwar in diesem Land, könnte aber ebenso in jedem anderen leben. Warum sollte ich also mein „Mutterland“ verteidigen können. Insbesondere in Anbetracht von Organisationen wie der EU, der UNO oder der NATO?
Alles in allem sehe ich mich in keinem Fall in der Lage den Wehrdienst zu leisten.
Fountain,
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(Unterschrift)
Nachtrag: Was ich mich noch immer frage ist, wozu der Bund einen tabellarischen Lebenslauf meiner Person benötigt? Vielleicht Neugierde, wäre ja nur allzu menschlich.
Fountain - 14. Nov, 20:53