Zivildienst
Heute war der erste Tag meines neun monatigen Zivildienstes. In den letzten sechs Monaten meines Lebens hatte ich frei, Urlaub, Ferien, wie man mag.
Mein erster Arbeitstag begann um zehn Uhr in der Frühe und aufgrund der langen Periode ohne jeden Schlafrythmus war ich sehr übernächtigt. Ich wurde durch das Haus geführt, musste viel warten, nicken und diverse Blätter unterschreiben, was mir die Gelegenheit bot verschiedene Unterschriften auszuprobieren und mich während des Wartens endgültig auf meinen anfänglichen Favoriten festzulegen. So weit, so gut, doch das ständige Lächeln-Müssen den alten Menschen und den mir noch unbekannten Angestellten gegenüber wurde mir schnell unerträglich. Mittagessen: Kohlrabi, die auf jede Art von Gebiss eingestellt zu sein schienen, Mokkapudding mit Sahne, die dieselbe Konsistens wie der Pudding hatte, Kartoffeln, die von innen braun waren, eine faltige Sauce (ja, faltig) und schließlich Steak, das ich nicht esse. Mir hat es geschmeckt. Nach dem Essen eine einstündige Pause. In dem Pausenraum fiel einer Mitarbeiterin mein Leonard Cohen Shirt auf und sie sagte: "Leonard Cohen, habe ich früher auch gerne gehört, aber immer so traurig." Ich fand für diese AUssage ebenso wenig eine Anwort, wie für das vielfache "Herzlich Willkommen". Allein einmal dachte ich, dass Will-Kommen etwas euphemisch ist, ganz zu schweigen vom "Herz-lich" und der allgemeinen Tatsache, dass es sich um ein Altersheim dreht. Welcher Besucher einer solchen Anstalt "Will-Kommen"? Dann führte mich der Hausmeister ein, in den Umgang mit den drei Wagen des Altenheims. Ein Kangoo, ein Iveco und was weiß ich. Abschluss dieses einführenden Kurses des Hausmeisters - der nebenbei malt und mindestens dreißig Bilder in der gesamten Anstalt verteilt hat, die man allesamt auf eine durchsichtige Folie drucken, übereinander legen und auf eine Wand projezieren könnte, ohne das dem Zuschauer der Unterschied zum Motiv eines einzelnen Bildes auffallen würde, kurz sie sehen alle gleich aus - Abschluss dieses Kurses war um 15:15 Uhr. 45 Minuten lang darauf warten, dass die Besucher der Tagespflege in die eben kennengelernten Autos einstiegen. Heimfahren dieser Gäste.
Alte Dame: Hoffentlich will mein Mann mich Zuhause noch... ich muss meine Kleidung noch in Ordnung bringen.
Pflegerin: Ach, sie sehen besser aus als ich. Sehen sie doch mal die Flecken auf meinem Pullover. Hier und hier und hier.
Alte Dame: Aber das ist doch gut. Viele Flecken zeugen von Reichtum.
Mein erster Arbeitstag begann um zehn Uhr in der Frühe und aufgrund der langen Periode ohne jeden Schlafrythmus war ich sehr übernächtigt. Ich wurde durch das Haus geführt, musste viel warten, nicken und diverse Blätter unterschreiben, was mir die Gelegenheit bot verschiedene Unterschriften auszuprobieren und mich während des Wartens endgültig auf meinen anfänglichen Favoriten festzulegen. So weit, so gut, doch das ständige Lächeln-Müssen den alten Menschen und den mir noch unbekannten Angestellten gegenüber wurde mir schnell unerträglich. Mittagessen: Kohlrabi, die auf jede Art von Gebiss eingestellt zu sein schienen, Mokkapudding mit Sahne, die dieselbe Konsistens wie der Pudding hatte, Kartoffeln, die von innen braun waren, eine faltige Sauce (ja, faltig) und schließlich Steak, das ich nicht esse. Mir hat es geschmeckt. Nach dem Essen eine einstündige Pause. In dem Pausenraum fiel einer Mitarbeiterin mein Leonard Cohen Shirt auf und sie sagte: "Leonard Cohen, habe ich früher auch gerne gehört, aber immer so traurig." Ich fand für diese AUssage ebenso wenig eine Anwort, wie für das vielfache "Herzlich Willkommen". Allein einmal dachte ich, dass Will-Kommen etwas euphemisch ist, ganz zu schweigen vom "Herz-lich" und der allgemeinen Tatsache, dass es sich um ein Altersheim dreht. Welcher Besucher einer solchen Anstalt "Will-Kommen"? Dann führte mich der Hausmeister ein, in den Umgang mit den drei Wagen des Altenheims. Ein Kangoo, ein Iveco und was weiß ich. Abschluss dieses einführenden Kurses des Hausmeisters - der nebenbei malt und mindestens dreißig Bilder in der gesamten Anstalt verteilt hat, die man allesamt auf eine durchsichtige Folie drucken, übereinander legen und auf eine Wand projezieren könnte, ohne das dem Zuschauer der Unterschied zum Motiv eines einzelnen Bildes auffallen würde, kurz sie sehen alle gleich aus - Abschluss dieses Kurses war um 15:15 Uhr. 45 Minuten lang darauf warten, dass die Besucher der Tagespflege in die eben kennengelernten Autos einstiegen. Heimfahren dieser Gäste.
Alte Dame: Hoffentlich will mein Mann mich Zuhause noch... ich muss meine Kleidung noch in Ordnung bringen.
Pflegerin: Ach, sie sehen besser aus als ich. Sehen sie doch mal die Flecken auf meinem Pullover. Hier und hier und hier.
Alte Dame: Aber das ist doch gut. Viele Flecken zeugen von Reichtum.
Fountain - 3. Sep, 17:08