Mittwoch, 10. Januar 2007

Wir haben darüber geredet

Wenig gebannt, dafür sentimental,
wenig galant, dafür zum zehnten Mal
sagtest du, du hättest keine Lust mehr
Und ich "dann lass es doch bleiben";
"Nein, das wäre nicht fair", oder so ungefähr.

Du erzähltest von früher,
von einem selbst aufgenommenen Hörspiel.
Die beste Freundin von damals
Sei was dir beim letzten Anhören missfiel.
Jedoch was dir gefiel seien die Ideen an sich.
"Und das in dem Alter",
Ich glaube ich fand' es schon ganz okay.

Du erzähltest von heute,
Davon was du dir wünschst.
Vielleicht zwei kleine Hamster die dich erinnern?
An Freiheit und Zusammenleben, doch viel mehr
An Belanglosigkeit und daran klein bei zu geben.

__________________________________________________________

Du sagst das Leben sei lang
Es könne so viel passieren,
Ich denke: "was passieren kann
Wird trotzdem keinen Inhalt transportieren."
Was im Großen und Ganzen schon ganz okay ist.
Man geht ein Stück weit gemeinsam und kennt sich.

Du erzähltest von Plänen, irgendein Grundriss
Von dem was nach dem sein wird, was zurzeit ist:
Du hättest zwar Lust, doch dir fehlte die Zeit,
Eigentlich sei es das Geld,
jedenfalls sähest du gerne mehr von der Welt.

Du erzähltest du wüsstest nicht was das bedeute.
Doch nur eine Phrase über die man sich schon immer freute
Und dann bereute, als man anfing einzusehen:
Es würde zwar gehen,
doch man sei doch schon viel zu bequem.

________________________________________________________

Du erzähltest von Nachbarn und halben Bekannten
Und einer handvoll Verwandten
fühltest du dich damals verstanden
Du siehst sie morgens zur Arbeit und abends nach Hause gehen
Nur musst du doch nicht sie, sondern dich selber verstehen.

Wenn du heut' daran denkst bist du verwundert
Wie die Erinnerung verblasst, die Zeit sie verändert
Ich glaubte zu wissen wovon du erzählst
Und heut' würd' ich wetten:
Von nächtlichem Nebel, Umrissen und Silhouetten.

Ich glaubte zu wissen wo dein Problem liegt:-
Wie das Leben zwar leicht dahinfliegt,
Doch man selber zu schwer wiegt-:
Aus Federn und Wünschen wird Hoffen,
Aus Hoffen wird Planen und Blei.
Und ganz nebenbei etwas Geschrei,
etwas Schwarzmalerei,
Etwas Zweierlei, etwas Schauspielerei
Und das ganze wiegt Tonnen.

Das hättest du so nie erwartet,
Du könntest doch gar nichts dafür.

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