Den ganzen Tag abwechslend Kaffee getrunken, Gitarre gespielt und gelesen. Fiktion ist netter als Tatsachen.
Fountain - 25. Aug, 20:06
Wirkliches Glück ist: Erfolgreicher Selbstbetrug, solide Ablenkung oder absolute Erschöpftheit.
Fountain - 24. Aug, 16:32
Ich weiß nicht mehr womit es begann, nur noch, das es irgendwann angefangen haben muss, da es noch immer so ist. Ich weiß dass es jetzt, ein halbes Jahr später, mehr und mehr verschwimmt, in einander übergeht, eine uniforme Form annimmt und es ganz einfach passt. Keine Fragen mehr – „was war“, „warum“ oder „wie lange ist es her“ – nur noch Umarmungen und verdammte Gewissheit darüber, wie irrsinnig groß es ist.
Und all das ist eine vollkommen logische Sache, für einen Menschen wie mich. Ich hasse so unsagbar vieles, dass ich das bisschen Wertschätzung, Wohl, Glück, Heil ganz einfach fokussieren muss. Was bliebe mir denn anderes übrig? Ich glaube es zu verstehen.
Es hat sich eine Wandlung vollzogen. Aus der Angst alles über etwas zu wissen - was nach sich ziehen würde, nichts neues mehr erfahren zu können - wurde ein wohltuendes Gefühl der Genugtuung, welches mir allzu oft ein Lächeln auf die Lippen legt. Und auch das ist ein rein logisches Moment. Simple Gewöhnung, nicht mehr. Man gewöhnt sich daran, dass jeder Mensch nur eine begrenzte Menge an Eigenschaften, Gewohnheiten und Neurosen hat. Man sieht ein, gibt sich damit zufrieden. Ich glaube das zu verstehen.
Fountain - 21. Aug, 20:12
Heute Morgen, 2 Stunden nach dem Aufstehen, musste ich ernsthaft, längere Zeit lang darüber nachdenken, wie alt ich bin. Ich schwankte zwischen 18 und 19.
1986 + 20 = 2006
=> 20. Lebensjahr, bzw. 19 Jahre alt.
Fountain - 19. Aug, 18:51
Ich meine es geht darum, etwas zu erreichen, ein Ziel, eine Vorstellung, ein Bild das man im besten aller Fälle nur vage vor Augen hat. Nicht wirklich erwähnenswert ist hier wohl, dass es sich nicht um Abschlüsse, Geld oder etwaiges Fassbares handelt, ganz einfach darum, da alles Greifbare ebenso schnell verloren geht, wie man es ergreifen könnte. Jederzeit.
Es mag sein das es im Allgemeinen genau darum geht, das Leben als ständiges Abenteuer, als Auf- und Ab, als konstantes Wechselspiel, als stetig schwankendes Produkt seines eigenen Unvermögens zu sehen, ohne diese wirklich als Unfähigkeit zu erkennen.
Jedoch soll es darum gar nicht unbedingt gehen. Es soll darum gehen, Formen zu verlassen. Darum, nicht der Kuchen zu werden, für dessen Vorlage wir und sie eingefettet worden ist. Aus diesem selbstverständlichen Fett heraus zu kriechen, den Menschen zu verlassen, sich auf die Suche zu machen, sich selber Mut zu machen, um sich einen Weg ertrampeln zu können, ungesehen zu sterben, um nicht von der einfältigen Aufmerksamkeit der Anderen abhängig zu sein. Welche Oberfläche, welcher Ausgangspunkt sich hierfür am besten eignet, weiß ich nicht, werde ich vielleicht, wahrscheinlich, eventuell niemals erfahren.
Aus einem Gemisch aus Siddhartha und Zarathustra, spielte ich mit dem Gedanken in meine Einsamkeit zu fliehen. Der Stille und Verlassenheit wie einem Flusse zu lauschen, um auf eine Erkenntnis zu warten, welche in irgendeiner staubigen Ecke meines Bewusstseins auf mein wirkliches Bewusstsein warten könnte. Auf etwas Grosses. Nicht erwähnenswert, dass es unsagbar schwer, und ich viel zu feige dazu bin. Who cares?
Ich trank aus einem Gemisch aus Mersault und Monsieur Bernard Rieux, und nahm mir vor der schweren Bürde der Zeit eine kleinere Bedeutung beizumessen. Sie zu vergessen zu suchen. Ich dachte an eine bestimmte Stunde meines Lebens, die riesigste, seligste Stunde meines Lebens, verbracht auf einem Sofa meines Zimmers, dann dachte ich an die letzten zwei Monate. Diese erinnerungswürdige Stunde erschien so viel wichtiger, aussagender und größer, das ich dazu gezwungen war, der stetig vergehenden Zeit weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Gelegentlich schaffe ich es sogar bereits die Zeit komplett zu vergessen. „The same deep water as you“. Ich schätze dass ich mich in der Hinsicht auf den Weg gemacht habe, allerdings noch nicht sehr weit gekommen bin.
Ein Gemisch aus Goldmund, dem Studenten Anselmus und dem Herrn Camenzind, führte mich auf den Weg des alles Verzehrenden. Simple Fixierung auf Emotionales. Auch das geht eine Zeit lang völlig in Ordnung, nein, sogar sehr gut, nur liegt es glaube ich in der Natur der Sache, dass dieser Fixpunkt nicht lange derselbe bleiben kann. So schwankt, humpelt, stolpert man also zwischen diesen drei Ansichten hin und her, ohne wirklich ehrlich zu sich zu sein. Denn völlig ehrlich wäre es glaube ich nur, sich auf eine dieser Ansichten zu beschränken, bei ihr zu bleiben, doch ist dieser Vorgang exakt der am Anfang beschriebene:
„Es mag sein das es im Allgemeinen genau darum geht, das Leben als ständiges Abenteuer, als Auf- und Ab, als konstantes Wechselspiel, als stetig schwankendes Produkt seines eigenen Unvermögens zu sehen, ohne diese wirklich als Unfähigkeit zu erkennen.“
Fountain - 18. Aug, 18:59
Da ich niemanden kenne der eine wirklich tiefe Überzeugung - in welcher Hinsicht auch immer, wovon auch immer - besitzt , ist eine Überzeugung im Allgemeinen Selbstverrat.
Fountain - 16. Aug, 16:27
Gestern Abend, auf einem niveaulosen Fest, dachte ich, ein Mensch muss nur zwei winzig kleine Dinge wirklich können: 1. Unterscheiden können zwischen denen, die meinen zu wissen, aber in Wahrheit Backfisch und Sex meinen, und denen, die gleichzeitig an "40 km weiter weg" und "allein aber glücklich nach Hause gehen" denken. 2. Die Dreistigkeit besitzen ein Flugzeug für einen wundervoll, klar glänzenden Stern zu halten, trotz besseren Wissens. Und das sogar sollte dieser Stern von Zeit zu Zeit rot sein.
Zurückblickend muss ich sagen das man solche minimalistischen Aphorismen wohl nur gegen 3 Uhr Nachts aufstellt, 2 bis 3 Stunden nachdem man von der Komplexität zwischenmenschlicher Mechanismen, der teils mitleidenden, teils unverständnisvollen Blicke, eingefangen aufgrund offensichtlich zu subjektiven Humors und der eigenen Sehnsucht nach Menschen erschlagen wurde. Doch immerwieder dieser, nicht im entferntesten kausale, Enthusiasmus und die in der Regel darauf folgende Ernüchterung.
Man muss doch irgendwo eine Grenze setzen. Einen Schlussstrich ziehen, oder einen gut organisierten Neuanfang planen. Nie weiß ich wirklich warum ich gewisse Veranstaltungen besuche, seien es sogenannte "Parties", Clubbesuche, oder Barbesuche. "Man muss doch schließlich unter Menschen kommen", sagt man - so glaube ich zumindest - doch. Und genau dem widerspreche ich.
Ich glaube nicht das man sich notwendigerweise zu Veranstaltungen bequemen muss, an denen mehr als 10 Leute beteiligt sein. Wozu hat man denn wirkliche Freunde, die einen kennen sollten? Doch nicht um mit Diesen Bars zu besuchen und neue Menschen kennen zu lernen. Das ganze wäre doch ein nie enden wollender Kreislauf. Und überhaupt, irgendwann kennt man doch auch mal genug Menschen und irgendwann muss doch auch, rein statistisch gedacht, eine Person dabei sein, die einem annähernd ähnlich ist, die einen versteht. Und da der durchschnittliche 19-jährige immer einen "besten Freund" hat, sollte das genügen. Mit einem solchen kann man doch dann bereits "über alles reden".
Ich habe mal eine Bekannte gefragt warum sie am Wochenende auszugehen pflegt. Sie sagte, um gute Musik zu hören, vielleicht mal einen leckeren Cocktail zu trinken und zu tanzen. Wenn es wirklich nur das ist, dann hat die werte Frau Bekannte wohl etwas nicht zu Ende gedacht. Musik könnte ich ihr bei mir bessere bieten, Rezepte für Cocktails gibt es schon bei Wikipedia und Tanzen ist doch zu zweit so viel intimer und ehrlicher. Und verdammt nochmal, ich rede wirklich nicht von Standardtänzen.
Ich glaube meine minimalistische These vom Anfang war bereits utopisch, was die letzten drei Sätze dann sind weiß ich nicht.
Fountain - 14. Aug, 18:05