Folgen Der Nacht
Heute bin ich zum ersten Mal illegalerweise, mit zu viel Promille im Blut Auto gefahren. Und ich habe nicht einmal meinen Führerschein. Zu viel billiger mazedonischer Rotwein in meinem Blut.
Es war ca. fünf nach neun und mein Bruder kam in mein Zimmer, um mich zu wecken. Das Licht brannte, wie so oft wenn man sich unter Drogeneinfluss schlafen legte. Ich glaube das mein gesamtes Zimmer eindeutige Spuren trug, nein, ganz sicher war es überschwemmt mit Beweisen. Nicht einmal meine Jacke hatte ich an der Garderobe abgelegt, sondern sie erst in meinem Zimmer ausgezogen, so lagmeine gesamte gestrige Garderobe auf einem großen Haufen, inmitten meines Zimmers. Da meine Jacke ziemlich weit oben auf diesem Haufen lag schätze ich das ich sie wirklich zu spät auszog. Viel zu spät. Wie erbärmlich ist schliesslich das Bild eines Betrunkenen 20-jährigen, der unterhalb seines Beckens nur noch Unterwäsche trägt, dafür allerdings oben herum noch eine dunkelbraune Kunstlederjacke trägt? Jedenfalls weckte mein Bruder mich, um mir zu sagen das an der Türe mein Fahrschullehrer stände, was mich unpassenderweise nicht beunruhigte. Ich fasste den eben schon erwähnten Klamottenhaufen mit einem festen Griff von oben und unten, um ihn auf die andere Seite zu hiefen, denn wo lag natürlich meine Jeans? Zu weit unten. Ich zog mich schnell an, bemerkte die Treppenstufen herunterlaufend meine Kopfschmerzen und gleichsam die ganze Tragweite dieser absoluten Scheisssituation. Im Bad angelangt betrachtete ich meine zu roten Augen und beschloss bereits jetzt mein voraussichtlich schlechtes Fahren auf das Verschlafen zu schieben. "Ach Mist, gerad erst aufgestanden..." Eine Hand voll Wasser schlug ich mir ins Gesicht, einen im Nachhinein zu kleinen Spritzer Deo spritzte ich mir unter die Achseln und die Augen weit öffnend - ich neige dazu die Augen vor dem Spiegel weit zu öffnen, um mir selbst Dinge zu sagen wie "das ist nicht gut", wahrscheinlich um mir selbst ein schlechtes Gewissen zu machen, damit sich ähnliche Situationen nicht mehr wiederholen - fuhr ich mir durch die Haare. Auf den nächsten vierzehn Treppenstufen, bemerkte ich neben den Kopfschmerzen ein geringes Schwindelgefühl. Wäre vor mir ein Spiegel gewesen, hätte ich höchstwahrscheinlich wieder die Augen weit geöffnet. Ich ging die Küche und nahm mir gleich zwei Bonbons die ich mir in den Mund steckte, da ich dachte mein schlechter Mundgeruch sei in einem kleinen Fahrschulauto das wohl offensichtlichste Merkmal von eigentlicher Fahruntüchtigkeit (Alles andere wollte ich ja auf ein Noch-Ganz-Verschlafen-Sein schieben). Ich stieg in das Auto und versuchte entschuldigend zu schmunzeln, meinen rechten Mundwinkel in Richtung meines rechten Ohres neigend. Ich war darauf gespannt ob ich bereits wieder normal reden konnte [The heart feels free/ Dear God Please Help Me...]: "Den Wecker ausgemacht und wieder eingenickt", noch immer den rechten Mundwinkel im Ohr versteckend. Jedenfalls hatte der Fahrlehrer diese Stunde wohl als eine der Letzten erdacht, da ich eigentlich auf die Prüfung hinreichend vorbereitet war. Mein Fahren war zu nervös, mein Kopf bewegte sich zu langsam um mit Eleganz einen Schulterblich hinzulegen und zwischendurch verlor ich die Kontrolle über meine Augen ("Murmeln", wie mein Fahrschullehrer sie zu nennen pflegt), was meint das ich ca. zwei bis drei Sekunden alles verschwommen sah, da ich, teils aus Müdigkeit, teils aus Katergründen, die Gabe des Fokussierens, des Akkomodierens nicht mein Eigen nennen konnte.
Nun habe ich Donnerstag wieder eine Fahrstunde und mache ein paar Tage später meine Fahrprüfung. Ich habe keine Ahnung wie teuer eine Fahrstunde ist, aber vom Hörensagen her tippe ich auf dreissig bis vierzig Euro. Eine verdammt teure Nacht gestern. Was ich gelernt habe ist - das weiß ich schon jetzt - eigentlich zu banal, stumpfsinnig um Erwähnung zu finden: Ich hätte nicht am Wein sparen sollen. Welch ewrbärmliche Pointe.
Es war ca. fünf nach neun und mein Bruder kam in mein Zimmer, um mich zu wecken. Das Licht brannte, wie so oft wenn man sich unter Drogeneinfluss schlafen legte. Ich glaube das mein gesamtes Zimmer eindeutige Spuren trug, nein, ganz sicher war es überschwemmt mit Beweisen. Nicht einmal meine Jacke hatte ich an der Garderobe abgelegt, sondern sie erst in meinem Zimmer ausgezogen, so lagmeine gesamte gestrige Garderobe auf einem großen Haufen, inmitten meines Zimmers. Da meine Jacke ziemlich weit oben auf diesem Haufen lag schätze ich das ich sie wirklich zu spät auszog. Viel zu spät. Wie erbärmlich ist schliesslich das Bild eines Betrunkenen 20-jährigen, der unterhalb seines Beckens nur noch Unterwäsche trägt, dafür allerdings oben herum noch eine dunkelbraune Kunstlederjacke trägt? Jedenfalls weckte mein Bruder mich, um mir zu sagen das an der Türe mein Fahrschullehrer stände, was mich unpassenderweise nicht beunruhigte. Ich fasste den eben schon erwähnten Klamottenhaufen mit einem festen Griff von oben und unten, um ihn auf die andere Seite zu hiefen, denn wo lag natürlich meine Jeans? Zu weit unten. Ich zog mich schnell an, bemerkte die Treppenstufen herunterlaufend meine Kopfschmerzen und gleichsam die ganze Tragweite dieser absoluten Scheisssituation. Im Bad angelangt betrachtete ich meine zu roten Augen und beschloss bereits jetzt mein voraussichtlich schlechtes Fahren auf das Verschlafen zu schieben. "Ach Mist, gerad erst aufgestanden..." Eine Hand voll Wasser schlug ich mir ins Gesicht, einen im Nachhinein zu kleinen Spritzer Deo spritzte ich mir unter die Achseln und die Augen weit öffnend - ich neige dazu die Augen vor dem Spiegel weit zu öffnen, um mir selbst Dinge zu sagen wie "das ist nicht gut", wahrscheinlich um mir selbst ein schlechtes Gewissen zu machen, damit sich ähnliche Situationen nicht mehr wiederholen - fuhr ich mir durch die Haare. Auf den nächsten vierzehn Treppenstufen, bemerkte ich neben den Kopfschmerzen ein geringes Schwindelgefühl. Wäre vor mir ein Spiegel gewesen, hätte ich höchstwahrscheinlich wieder die Augen weit geöffnet. Ich ging die Küche und nahm mir gleich zwei Bonbons die ich mir in den Mund steckte, da ich dachte mein schlechter Mundgeruch sei in einem kleinen Fahrschulauto das wohl offensichtlichste Merkmal von eigentlicher Fahruntüchtigkeit (Alles andere wollte ich ja auf ein Noch-Ganz-Verschlafen-Sein schieben). Ich stieg in das Auto und versuchte entschuldigend zu schmunzeln, meinen rechten Mundwinkel in Richtung meines rechten Ohres neigend. Ich war darauf gespannt ob ich bereits wieder normal reden konnte [The heart feels free/ Dear God Please Help Me...]: "Den Wecker ausgemacht und wieder eingenickt", noch immer den rechten Mundwinkel im Ohr versteckend. Jedenfalls hatte der Fahrlehrer diese Stunde wohl als eine der Letzten erdacht, da ich eigentlich auf die Prüfung hinreichend vorbereitet war. Mein Fahren war zu nervös, mein Kopf bewegte sich zu langsam um mit Eleganz einen Schulterblich hinzulegen und zwischendurch verlor ich die Kontrolle über meine Augen ("Murmeln", wie mein Fahrschullehrer sie zu nennen pflegt), was meint das ich ca. zwei bis drei Sekunden alles verschwommen sah, da ich, teils aus Müdigkeit, teils aus Katergründen, die Gabe des Fokussierens, des Akkomodierens nicht mein Eigen nennen konnte.
Nun habe ich Donnerstag wieder eine Fahrstunde und mache ein paar Tage später meine Fahrprüfung. Ich habe keine Ahnung wie teuer eine Fahrstunde ist, aber vom Hörensagen her tippe ich auf dreissig bis vierzig Euro. Eine verdammt teure Nacht gestern. Was ich gelernt habe ist - das weiß ich schon jetzt - eigentlich zu banal, stumpfsinnig um Erwähnung zu finden: Ich hätte nicht am Wein sparen sollen. Welch ewrbärmliche Pointe.
Fountain - 10. Okt, 12:07